09.05.2018

Rückblick: Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Trainings bei unterschiedlichen Ausbildungszielen (14.04.-15.04.2018)

Ein Vergleich der Ausbildung von Dienst-, Rettungs- und Sporthunden, von Familien- und Begleithunden sowie von Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten.

Referenten: Dr. Esther Schalke und geplant, leider erkrankt: Dr. Stephan Gronostay

Kurzweilig, pointiert und mit hoher Professionalität hat Dr. Esther Schalke die Informationen an die Teilnehmer übermittelt. Die 6 Hunde wurden im Praxisteil analysiert, jeder Teilnehmer konnte speziell auf seinen Hund zugeschnittene Unterstützungen mit nach Hause nehmen.

Herzlichen Dank an Dr. Esther Schalke, dass sie sich der Herausforderung gestellt hat und beide Parts übernommen hat.

Zum Inhalt:
Bei der Ausbildung von Hunden für einen besonderen Einsatzbereich stehen andere Ziele im Vordergrund als bei der Erziehung eines Familienbegleithundes. Dienst-, Rettungs- und Sporthunde sollen mit hoher Motivation und Genauigkeit und einem entsprechenden Tempo ihre Aufgabe erfüllen. Sie zeigen eine hohe Arbeitsbereitschaft und Reaktionsschnelligkeit. Ihre Erregbarkeit, Aktivität und ihr Durchhaltevermögen sind im Leistungsbereich wichtige Grundeigenschaften, die allerdings im alltäglichen Leben problematisches Verhalten begünstigen können.

Familienhunde- und Begleithunde sollten sich hingegen ausgeglichen und ruhig verhalten. Sie benötigen eine hohe Reizschwelle gegenüber alltäglichen Eindrücken wie Begegnungen mit fremden Hunden und Menschen. Sie sollten tolerant gegenüber Körperkontakt sein und ohne Aufregung warten können, wenn sie ihren Menschen im Alltag begleiten.

Eine dritte, oft intermediäre Gruppe, stellen die Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten dar. Sie umfasst Hunde mit Störungen der Verhaltensentwicklung und Erregungskontrolle sowie erlernten Verhaltensproblemen. Zu ihr gehören auch Hunde aus dem Leistungsbereich, die als reine Begleithunde in Privathand leben. In vielen Fällen sind eine unkontrollierte, hohe Erregung und Reaktivität die Ursachen, die Angst- oder Aggressionsverhalten sowie Unkontrollierbarkeit begünstigen. Im Training dieser Hunde stehen die Erregungs- und Impulskontrolle sowie die Förderung von ruhigem und/ oder zielorientiertem Verhalten im Vordergrund.

Die Referenten haben ihre Tätigkeitsschwerpunkte in diesen verschiedenen Einsatzbereichen: Dr. Esther Schalke betreut seit vielen Jahren die Ausbildung von Rettungshunden, Diensthunden der Polizei und Sporthunden. Sie führt selber für besondere Einsatzbereiche geprüfte Hunde (Mantrailing, Jagd). Hingegen ist Dr. Stephan Gronostay rein verhaltenstherapeutisch tätiger Tierarzt. Er leitete über 15 Jahre Gruppen- und Einzelkurse in einer Hundeschule für Familienbegleithunde. Nach langjährigem Zusammenleben mit verhaltensproblematischen Hunden aus dem Tierschutz führt er aktuell einen reinen Familienbegleithund.

Während des Seminars werden die Referenten die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Trainings von Hunden aus unterschiedlichen Einsatzbereichen darstellen:

  • Welche Ziele des Zusammenlebens sind für welches Hund-Mensch-Team wichtig?
  • Was sollte dafür im Alltag und im Training vom Welpenalter an beachtet werden?
  • Wie können das alltägliche Zusammenleben, der Einsatz oder, für den Begleithund, der Sport zum Spaß sinnvoll kombiniert werden?
  • Welche Übungen sind wichtig, wie unterscheidet sich das Training und welche Leistungsziele sind erforderlich (u. a. Aufbau von Übungen, Signale, Art der Belohnung und Belohnungsrate)?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, Verhaltensproblemen vorzubeugen?

Wir freuen und auf die nächsten Seminare mit den oben genannten Referenten. Falls ihr Wünsche oder Vorschläge für Seminarthemen, Workshops oder Vorträge habt, wir freuen uns auf eure Emails: seminare@kynologie.at 

 

Ausschreibung Seminar

Dr. Esther Schalke

Dr. Stephan Gronostay

Esther Schalke

Dr. Stephan Gronostay

Das Präsidium des VAK freut sich auf zahlreiche Teilnahme bei diesem außerordentlichen Seminar! Wir hoffen auch mit diesem Seminar wieder die Wünsche unserer interessierten Teilnehmer erkannt und umgesetzt zu haben.

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